Zukunftswerkstatt zur Fach- und Arbeitskräftesicherung in Korbach

Korbach(pm). Am 28. März 2025 hat die Wirtschaftsförderung Waldeck-Frankenberg gemeinsam mit der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen und dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) zur zweiten Zukunftswerkstatt für Fach- und Arbeitskräftesicherung im Landkreis Waldeck-Frankenberg eingeladen. Die Veranstaltung fand mit über 50 Gästen im Kreishaus Korbach statt und zielte darauf ab, Lösungen für den Fachkräftebedarf im Landkreis zu erarbeiten. Bereits heute sind die Auswirkungen des demografischen Wandels im Landkreis Waldeck-Frankenberg spürbar. Bis 2030 werden laut Prognosen 9.580 Fachkräfte im Kreis fehlen, was fast 15 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht. Besonders betroffen sind die Sozialberufe, das Handwerk und die Tourismusbranche. Diese Entwicklungen stellen die lokale Wirtschaft vor große Herausforderungen, die es gemeinsam zu meistern gilt. Die erste Zukunftswerkstatt im Jahr 2023 brachte bereits vielversprechende Ergebnisse. In Waldeck-Frankenberg wurde ein „Vernetzter Bildungsraum“ etabliert, der alle Bildungs- und Qualifizierungsangebote der Region koordiniert und weiterentwickelt. Zudem wurde ein „Bildungspunkt“ in der Agentur für Arbeit in Korbach eingerichtet, der den Bürgerinnen und Bürgern eine zentrale Anlaufstelle für Fragen zur beruflichen Weiterbildung bietet.


„Die erste Zukunftswerkstatt hat gezeigt, dass wir als Region sehr gut zusammenarbeiten können, um Lösungen für die Fachkräftesicherung zu finden. Der Erfolg dieses Modells hat uns ermutigt, nun gemeinsam mit allen Akteuren die nächsten Schritte zu gehen und die Potenziale weiterzuentwickeln“, erklärte Dr. Christa Larsen, Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt. Die zweite Zukunftswerkstatt hat sich mit den Fortschritten und den neuen Herausforderungen befasst. Digitalisierung und Strukturwandel in den Produktionsbranchen wirken dem Fachkräftemangel zwar etwas entgegen, doch es bleibt eine enorme Herausforderung, insbesondere die Stellen im Pflegebereich, in der Tourismusbranche und im Handwerk zu besetzen.


„Die Fach- und Arbeitskräftesicherung bleibt eine der zentralen Aufgaben in unserer Region. Die zweite Zukunftswerkstatt ist eine hervorragende Gelegenheit, unsere bisherigen Maßnahmen zu reflektieren und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Besonders wichtig ist es, dass wir uns weiterhin als Arbeitgeberregion attraktiv zeigen, um sowohl junge Talente zu gewinnen als auch den Fachkräftebedarf aus dem Ausland zu decken“, sagte Claudia Wesner, Leiterin der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen im Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales.
Die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt waren eingeladen, ihre Expertise und Ideen einzubringen, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Fachkräftesituation in Waldeck-Frankenberg zu entwickeln. Ziel war es, gemeinsam Strategien zu erarbeiten, wie der Landkreis noch besser auf die kommenden Herausforderungen reagieren kann. „Ich bin überzeugt, dass wir mit den heute gewonnenen Erkenntnissen und Impulsen weiterhin einen positiven Beitrag zu den Entwicklungen der Region und darüber hinaus leisten können. Lassen Sie uns in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin im Dialog bleiben, um die Ideen weiter zu konkretisieren und in die Praxis umzusetzen. Die Zukunft ist das, was wir heute gestalten – und ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft aufbauen werden“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese im Schlusswort.